Brustfehlbildung

Brustfehlbildungen

Häufig kommen Patientinnen in unsere Sprechstunde, die seit vielen Jahren an einer Fehlbildung ihrer Brust leiden und sich über mögliche Korrekturmaßnahmen informieren möchten. Brustfehlbildungen können in jedem Alter auftreten und sehr belastend sein, doch die heutige Chirurgie und Medizin bietet je nach Bedürfnis entsprechende Therapien, die Deformität zu einer schönen, normalen Brustform anzugleichen.

Doch zuerst einmal ist zu klären, wie Fehlentwicklungen der weiblichen Brust überhaupt entstehen, welche Arten von Fehlbildungen es gibt und wie diese letztlich korrigiert werden können.

Häufige Brustfehlbildungen

  • Hängebrüste/ Schlaffe Brüste (Mastoptose)
  • Tubuläre Brust
  • Asymmetrische Brüste (Anisomastie)
  • Symmastie
  • Unterentwickelte Brüste (Mikromastie)
  • Überproportionierte Brüste (Makromastie)
  • Fehlende Brust (Amastie)
  • Das Poland-Syndrom
  • Zusätzliche Brust (Polymastie)
  • Fehlende Brustwarze (Athelie)
  • Zusätzliche Brustwarze (Polythelie)
  • Schlupfwarzen/ Hohlwarzen
  • Drüsenvorfall

Hängebrüste und schlaffe Brüste

Um eine Hängebrust recht einfach zu identifizieren, sollte man sich das Höhenverhältnis der Brustwarze im Vergleich zur Unterbrustfalte ansehen. Am besten eignet sich hierfür die Seitenansicht.

Solange die Brustwarze noch oberhalb der Unterbrustfalte liegt, herrscht noch keine Hängebrust vor. Ist die Brustwarze aber schon so weit abgesunken, dass sich diese unterhalb der Unterbrustfalte befindet, spricht man von einer Hängebrust. Je weiter unterhalb, desto stärker ist die Ausprägung des Hängebusens.

  1. Grad: Die Brustwarze liegt oberhalb der Brustfalte
  2. Grad: Die Brustwarze liegt minimal über oder auf Höhe der Brustfalte
  3. Grad: Die Brustwarze liegt 1-3 cm unterhalb der Brustfalte
  4. Grad: Die Brustwarze liegt mehr als 3 cm unter der Brustfalte

Welche Korrekturmöglichkeiten gibt es?

Um eine Hängebrust zu korrigieren, schafft in der Regel nur ein plastisch-ästhetischer Eingriff längerfristig Abhilfe. Je nach Erschlaffungsgrad der Brust kommen unterschiedliche chirurgische Techniken zum Einsatz. Ist die Brust nur minimal erschlafft und die Brustwarze liegt noch auf Höhe der Unterbrustfalte, kann eine reine Brustvergrößerung mit Implantaten der Brust mehr Fülle und somit mehr «Stand» verleihen. Ist die Erschlaffung schon weiter fortgeschritten, wird in der Regel eine Straffung der Brust (Mastopexie) durchgeführt. Bei einem zusätzlichen Wunsch nach mehr Brustvolumen können im Rahmen der Straffungs-OP noch Implantate eingesetzt werden. In diesem Fall spricht man von einer Augmentationsmastopexie.  

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    Tubuläre Brust

    Die tubuläre Brust ist eine angeborene Brustfehlbildung und zeichnet sich durch eine schlauchartige oder rüsselförmige Brustform aus. In der Regel sitzt die Unterbrustfalte bei dieser Art von Brustfehlbildung relativ weit oben, weshalb der Effekt einer Hängebrust noch mehr verstärkt wird und das Brustvolumen selbst häufig verkleinert ist. Des Weiteren kennzeichnen eine tubuläre Brust oftmals große Brustwarzenvorhöfe, die für viele Betroffene neben der unschönen Schlauchform im ästhetischen Körperbild sehr störend sein kann. Welche Behandlungen gibt es für die Tubuläre Brust? Aufgrund der genetischen Fehlbildung gibt es alternativ zu einem chirurgischen Eingriff keine Behandlungsmöglichkeiten. Viele Betroffene versuchen die schlauchförmige Brust mit einem speziellen Bustier oder Einlagen optisch zu kaschieren. Doch das bietet häufig keine langfristig zufriedenstellende Lösung. Die Korrektur einer tubulären Brust wird in der Brustchirurgie daher sehr häufig durchgeführt. Denn es kann sowohl die Brustform als auch die Brustwarze den individuellen körperlichen Gegebenheiten und Wünschen der Patientin entsprechend angepasst werden. Ist die Fehlbildung nur in geringerem Maße ausgeprägt, genügt oft schon eine reine Brustvergrößerung mit Implantaten, um die Form zu harmonisieren. Ist die Schlauchbrust jedoch verstärkt ausgeprägt, kommt meist eine Bruststraffung mit zusätzlichem Einsatz von Implantaten in Frage. In diesem Zuge kann dann auch die Brustwarze verkleinert und korrigiert werden.

    Asymmetrische Brüste (Anisomastie)

    Wie die Gesichtshälften sind auch Brüste nie ganz symmetrisch. Doch es gibt Fälle, bei denen eine sehr starke und offensichtliche Brustasymmetrie erkennbar ist. Hierbei handelt es sich um eine Fehlbildung, bei der eine Brust meist aufgrund einer Unterentwicklung kleiner ist.

    Die Anisomastie kann zum einen genetisch bedingt sein oder aufgrund von äußeren Einflüssen entstehen, beispielsweise bei Amputation (Mastektomie).

    Welche Korrektur ist für Asymmetrische Brüste empfehlenswert?

    Wer keinen operativen Korrektureingriff wünscht, kann bei einer Brustasymmetrie mit speziellen Brusteinlagen nachhelfen, die in den BH oder in ein Bustier zum Ausgleich der kleineren Brust platziert werden. Doch im nackten Zustand oder auch beim Tragen von Schwimmbekleidung kann man die ausgeprägte Asymmetrie schlecht verstecken.

    Zur Korrektur der Brustasymmetrie kann entweder eine operative Vergrößerung der kleineren Brust durch ein Implantat oder Eigenfettinjektion vorgenommen werden. Ist eine Brust jedoch schon stark erschlafft und hängend, kann diese auch verkleinert oder gestrafft werden. Im manchen Fällen wird die kleinere Brust zudem vergrößert, um eine schöne Symmetrie herzustellen.

    Wie zur Behebung der Asymmetrie letztendlich vorgegangen wird, erklärt der erfahrene Chirurg selbstverständlich in einer persönlichen Beratung.

    Symmastie

    Bei einer Symmastie zeigt sich die Fehlbildung in der Art, dass die Brüste in der Mitte «zusammengewachsen» aussehen. Es fehlt sozusagen der Abstand zwischen den Brüsten am Brustbein.

    Dieser Zustand kann zum einen angeboren sein, häufiger aber tritt eine Symmastie als Folge einer Komplikation nach einer Brustvergrößerung mit Implantaten auf. Werden beispielsweise zu große Implantate zu weit mittig über dem Brustmuskel eingesetzt, kann es dazu kommen, dass sich das Gewebe vom Brustbein löst und die Implantate zueinander driften.

    Wie funktioniert die Korrektur der Symmastie?

    Eine Symmastie kann in der Regel durch einen chirurgischen Eingriff korrigiert werden. Im Falle einer vorangegangenen Komplikation bei einer Brustvergrößerung werden im Rahmen einer Korrektur-OP die oft zu großen Implantate entfernt und durch kleinere Implantate ausgetauscht. Dabei positioniert der Chirurg die neuen Implantate so, dass ein erneutes Zusammenrutschen der Implantate vermieden wird.

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    Brustvergrößerung

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    Brustimplantatwechsel

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    Bruststraffung

    Unterentwickelte Brüste (Mikromastie)

    Ob zu groß oder zu klein – jeder nimmt seine Brust unterschiedlich wahr. Ist die Brust aber medizinisch gesehen zu klein, handelt es sich hierbei meist um eine Unterentwicklung, auch Mikromastie genannt. Wie der Fachbegriff «Mikro» schon verrät, ist die Brust in diesem Fall zu klein bzw. zu gering ausgeprägt. Viele Frauen haben deshalb den Wunsch nach einer größeren Oberweite für mehr Weiblichkeit.

    In unserer täglichen Praxis zählt die Mikromastie zu den häufigsten Gründen, weshalb uns Betroffene wegen einer möglichen Brustvergrößerung aufsuchen. Insbesondere fällt dies auf, wenn die zu kleine Brust nicht zu den eigenen körperlichen Voraussetzungen wie Statur und Größe passt. Die Mikromastie ist meist genetisch oder hormonell bedingt, wodurch zu wenig Brustdrüsengewebe gebildet wird.

    In seltenen Fällen können das Brustdrüsengewebe und auch die Brustwarze komplett fehlen. Diese Fehlbildung bezeichnet man als «Amastie».

    Wie können unterentwickelte Brüste optimiert werden?

    Haben Betroffene den Wunsch nach einer Brustkorrektur, kommt häufig eine Brustvergrößerung mit Silikonimplantaten zum Einsatz. Denn damit kann die Brust beispielsweise von einem A auf ein volles C-Körbchen langfristig vergrößert werden. Für ein sehr natürlich aussehendes Ergebnis eignen sich tropfenförmige Implantate, aber auch mit runden Implantaten lassen sich sehr schöne, ästhetisch aussehende Resultate erzielen. Wird noch dazu die endoskopisch-axilläre Methode zur Brustvergrößerung verwendet, bleibt die Brust selbst sogar komplett narbenfrei und eine durchgeführte OP ist oft kaum zu erahnen.

    Überproportionierte Brüste (Makromastie)

    Im Unterschied zur oben beschriebenen Mikromastie handelt es sich bei der Makromastie um überproportional große Brüste. Diese können für betroffene Frauen nicht nur zu einer großen psychischen Belastung führen, sondern auch körperliche Probleme wie starke Rückenschmerzen und Haltungsschäden hervorrufen. Spezielle BHs oder auch regelmäßige Besuche beim Physiotherapeuten können die Beschwerden lindern, jedoch langfristig keine Erleichterung bringen. Am besten eignet sich ein chirurgischer Eingriff zur Verkleinerung bei einem Spezialisten.

    Was kann gegen überproportionierte Brüste getan werden?

    Um überproportionierte Brüste dauerhaft zu korrigieren, wird häufig eine Brustverkleinerung im Rahmen eines operativen Eingriffes bei einem Plastischen Chirurgen durchgeführt. Ist dieser Schritt aus einer medizinischen Notwendigkeit heraus bei der Patientin begründet, beteiligt sich in manchen Fällen die Krankenkasse an den OP-Kosten. Zuvor müssen aber bereits alternative Behandlungsmethoden erfolglos ausprobiert und diverse Untersuchungen durchgeführt worden sein. Oft ist auch eine bestimmte Brustgröße bzw. Gewicht der Brust notwendig.

    Je nach körperlicher Voraussetzung und Ausprägungsgrad der Makromastie eignen sich unterschiedliche chirurgische Techniken zur Verkleinerung und Straffung der Brüste. Es wird nicht nur überschüssiges Gewebe und Haut entfernt, sondern häufig auch die Brustwarze versetzt und korrigiert, sodass die Patientin eine schöne, ästhetisch aussehende Brust erhält und zudem aufgrund der Verkleinerung eine sofortige Entlastung im Rückenbereich erwarten kann.

    Fehlende Brust (Amastie)

    Bei einer sogenannten Amastie handelt es sich um eine seltene angeborene Brustfehlbildung, bei der weder Brustdrüsenkörper und -gewebe noch Brustwarze vorhanden sind. Diese Anomalie kann einseitig oder auch auf beiden Seiten auftreten und birgt an sich kein Risiko für die eigene Gesundheit. Jedoch stören sich betroffene Frauen am Aussehen der komplett fehlenden Brust, was zu einer starken psychischen Belastung und einem hohen Leidensdruck führen kann.

    Kann eine fehlende Brust rekonstruiert werden?

    Der Fachbereich der rekonstruktiven Brustchirurgie ist auf einen chirurgischen Brustaufbau spezialisiert, der entweder mittels körpereigenem Gewebe – in diesem Falle Eigenfettinjektion und Lappenplastik – oder mittels körperfremdem Material wie zum Beispiel einem Silikonimplantat erzeugt werden kann.

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      Das Poland-Syndrom

      Das Poland-Syndrom ist eine angeborene Brustfehlbildung bei Frauen und Männern, die sich durch eine einseitige Brustdeformität und Asymmetrie auszeichnet. Auffällig hierbei ist, dass bei einer Brustseite der große Brustmuskel fehlt oder stark unterentwickelt ist, was an der seitlichen Silhouette der Brust ersichtlich wird. Zudem sind die Brustwarze und der Brustwarzenvorhof bei der deformierten Brust kleiner.

      Ein weiteres zusätzliches Kennzeichen des Poland-Syndroms können Fehlbildungen an Händen, Füßen oder inneren Organen sein, die sich auf der Körperhälfte der jeweils betroffenen Brust zeigen.

      Welche Behandlungen eignen sich für die Korrektur?

      Um die Brustfehlbildung, die durch das Poland-Syndrom entstanden ist, auszugleichen, eignet sich lediglich ein chirurgischer Eingriff. Bei Frauen, die oft stark an diesem Zustand leiden, wird häufig eine Brustvergrößerung mit Implantaten, Eigenfett oder Eigengewebe durchgeführt, um die deformierte Brust an die andere Brust anzupassen. Bei Männern kommt meist ein maßgefertigtes Brustmuskel-Implantat zum Einsatz.

      Zusätzliche Brust (Polymastie)

      Eine Polymastie äußert sich dadurch, dass eine zusätzliche, dritte Brust mit Brustwarze und Vorhof sowie Brustdrüse ausgebildet wird. Sie ist bereits bei der Geburt erkennbar und entwickelt sich dann in der Pubertät weiter. Bildet sich die Brustdrüse zur Achsel hin, spricht man von einer sog. aberrierenden Mamma. Diese Fehlbildung ist angeboren und kann für die meisten je nach Auffälligkeit der Ausprägung stark belastend sein. Beschwerden bereitet die zusätzliche Brust in der Regel nicht, außer bei hormoneller Stimulierung wie Schwangerschaft und Stillzeit kann diese schmerzen. Die Polymastie kann durch einen chirurgischen Eingriff aus optischen Gründen korrigiert werden oder auch um Brustkrebs aufgrund des zusätzlichen Gewebes vorzubeugen,

      Fehlende Brustwarze (Athelie)

      Die Athelie zählt zu den häufigsten Brustfehlbildungen. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass eine oder beide Brustwarzen (Mamille) von Geburt an fehlen.

      Kann eine fehlende Brustwarze wieder hergestellt werden?

      Um eine fehlende Brustwarze wiederherzustellen, können verschiedene Methoden verwendet werden. Eine Möglichkeit bietet die Tätowierung, bei der die Brustwarze optisch dargestellt werden kann. Eine andere, etwas aufwendigere Option ist die Gewebetransplantation.

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        Zusätzliche Brustwarze (Polythelie)

        Bei einer Polythelie sind im Gegensatz zur oben genannten Athelie überzählige, sprich mehr als zwei Brustwarzen vorhanden. Diese bilden sich zumeist einseitig und treten hauptsächlich im Achselhöhlenbereich oder unterhalb der Brust in Erscheinung. Gesundheitsschädigend ist die Polythelie nicht, sie kann aber optisch sehr störend sein, weshalb die überschüssigen Brustwarzen häufig entfernt werden.

        Schlupfwarzen / Hohlwarzen

        Bei Schlupfwarzen oder auch Hohlwarzen handelt es sich um Brustwarzen, die nicht wie üblich nach außen abstehen, sondern aufgrund von verkürzten Bindegewebs- oder Milchsträngen nach innen eingezogen sind. Schmerzen verursacht die Fehlbildung in der Regel nicht, eher stellt sie für Frauen einen ästhetischen Makel dar. Schlupfwarzen sind häufig angeboren oder bilden sich entsprechend in der Pubertät aus. Sie können Probleme beim Stillen bereiten, jedoch können beispielsweise Brusthütchen Abhilfe schaffen.

        Schlupfwarzen können in einem operativen Eingriff korrigiert werden. Dabei löst der Chirurg die verkürzten Stränge und richtet die Brustwarzen mit einer besonderen Nahttechnik auf. Dies führt jedoch in der Regel zum Verlust der Stillfähigkeit.

        Drüsenvorfall

        Wirken die Brustwarzen sichtlich angeschwollen und «vorgestüplt», handelt es sich meist um einen sogenannten Drüsenvorfall. Dabei drückt das Brustdrüsengewebe von innen nach vorne. Die Brust sieht demnach ähnlich aus wie die oben beschriebene tubuläre Brust und kann aus ästhetischen Gründen für Frauen als sehr störend empfunden werden.

        Der Drüsenvorfall kann durch eine operative Verkleinerung des Brustwarzenvorhofs korrigiert werden.

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